Der Trend zur modernen Holzarchitektur
Wer sich in Österreich für innovatives Bauen mit Holz interessiert, stößt in den letzten Jahren immer häufiger auf den Namen Erwin Thoma. Der heutige »Visionär des natürlichen Bauens«, wie er gerne tituliert wird, stammt nicht ganz zufällig von dort, wo auch sein Baumaterial herkommt: aus der Forstwirtschaft. Denn Mitte der 1980er-Jahre war Thoma mit damals nur 22 Jahren als Bergführer und jüngster Revierförster Österreichs in den Wäldern des Karwendelgebirges zu Hause.
Später zog die größer werdende Familie des jungen Salzburgers in ein Einfamilienhaus in St. Johann im Pongau, wo Thoma eine erstaunliche Entdeckung machte: Schon bald nach der Übersiedelung begannen seine Söhne unter schwerem allergischem Asthma zu leiden. Auf der Suche nach der Ursache fiel Thomas Verdacht bald auf die Böden des neuen Zuhauses und deren chemische Ausdünstungen. Kurzerhand ersetzte er die Böden durch Massivholz – und die Kinder wurden prompt wieder gesund.
Einzigartiges Lebensgefühl
In den Zimmern des Hotel Molzbachhof sorgt mondgeschlägertes Thoma-Holz für ein einzigartiges Lebensgefühl. Alle Wände und Decken sind nur durch Holzdübel miteinander verbunden, ohne Chemie oder Schadstoffe – für einen gesunden Schlaf ganz nah an der Natur.
Traditionelle Bauformen
Einen ähnlichen Weg ging auch Architekt Stefan Kohlmeier von Arc Architekten für das Wohnhaus, das er für sich und seine Familie in Bayern errichtete: Das in unmittelbarer Nachbarschaft zu drei denkmalgeschützten Bauernhöfen liegende Gebäude sollte kein radikaler Fremdkörper im Dorfbild werden und dennoch die modernen Wohnbedürfnisse einer jungen Familie konsequent erfüllen. Das in Holzbauweise errichtete Haus erfüllt beide Ansprüche optimal:
Die puristische Holzfassade zitiert auf schlicht-moderne Weise die traditionellen Bauformen der ländlichen Region, die riesigen Panorama-Fensterflächen nach Osten und Westen machen das Einfamilienhaus zu einem lichtdurchfluteten und zukunftsorientierten Zuhause für modernste Ansprüche, ganz so, »wie man mit traditionellen Blasinstrumenten moderne Musik machen kann«, wie Stefan Kohlmeiers Frau Ingrid das rundum gelungene Projekt definiert.
Moderne Wohnbedürfnisse
Das neue Wohnhaus in Holzbauweise nutzt leichtes, warmes Holz als prägendes Element in allen Wohnräumen und wird auch mit einem Stückholz-Kaminofen mit Wärmetauscher nachhaltig beheizt.
Mitten in der Natur
Das "Lesehaus" mitten in der Salzburger Natur ist ein puristischer Rückzugsort aus Brettsperrholz mit einer Fassade aus sägerauen Fichtenplatten, bei dem Holz im Innen- wie im Außenbereich konsequent eine prägende Hauptrolle spielt.