
Schimmel am Fenster

Schimmel an Fenstern ist nicht nur unschön, sondern kann auch gesundheitsschädlich sein und die Bausubstanz deines schönen Zuhauses angreifen. Betroffen sind ältere Häuser mit schlechter Dämmung und veralteten Fenstern, aber auch Neubauten können durch hohe Luftfeuchtigkeit und falsches Lüften anfällig sein. Hier erfährst du, wie du Schimmel effektiv entfernst und mit einfachen Maßnahmen dauerhaft verhinderst kannst.
Hauptursachen für Schimmel am Fenster
Schimmelsporen sind überall in der Luft vorhanden, doch erst wenn sie auf feuchten Oberflächen treffen, beginnen sie zu wachsen. Besonders anfällig sind Fensterbereiche, da sich dort Kondenswasser bilden kann - vor allem bei alter ein- oder zweifach Verglasung, schlechter Außendämmung und unzureichender Lüftung.
Alte Fenster und Wärmebrücken

Alte Fenster und Wärmebrücken
Veraltete Fenster mit schlechter Isolierverglasung (z. B. alte 2-fach-Verglasung) wirken oft als Wärmebrücke. In der kalten Jahreszeit bleibt die raumseitige Fensterscheibe kühl, wodurch sich feuchte Raumluft an der Glasfläche niederschlägt. Das kann zu Kondenswasserbildung führen, das im schlimmsten Fall auf den Fensterrahmen oder die Fensterbank tropft und dort Schimmel begünstigt.
Moderne 3-fach-verglaste Fenster hingegen bieten eine optimale Wärmedämmung. Die Innenscheibe bleibt im Winter spürbar wärmer und liegt näher an der Raumtemperatur, wodurch sich deutlich weniger Feuchtigkeit absetzt. Das trägt zu einem gesünderen Raumklima bei und reduziert das Schimmelrisiko erheblich.
Hohe Luftfeuchtigkeit

Hohe Luftfeuchtigkeit
Zusätzlich tragen alltägliche Aktivitäten wie Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen zur Feuchtigkeitsbildung bei. Ohne regelmäßiges Lüften bleibt diese Feuchtigkeit im Raum und schlägt sich an kalten Oberflächen nieder – nicht nur am Fenster, sondern auch an Wänden und Ecken.
Tipp: Ein Fenstertausch in Kombination mit einer energetischen Sanierung der Außenhülle kann langfristig helfen, Feuchtigkeitsprobleme und Schimmel zu vermeiden.
Mangelnde Luftzirkulation

Mangelnde Luftzirkulation
Schlecht platzierte Möbel oder schwere Vorhänge, die Fenster oder Heizkörper verdecken, können die Luftzirkulation einschränken. Dadurch sammelt sich Feuchtigkeit in diesen Bereichen, was Schimmelbildung begünstigt.
Lösung: Stelle sicher, dass warme Luft ungehindert zirkulieren kann und lüfte regelmäßig, um die Feuchtigkeit nach draußen zu transportieren.
Schimmelpilze können auch dann wachsen, wenn das Tauwasser nicht sichtbar ist. Bereits eine längere Luftfeuchtigkeit von 80% an Oberflächen kann zur Schimmelbildung führen.
Schimmel vermeiden
Die besten Tipps
Setze auf Fenster mit 3-fach-Verglasung

Setze auf Fenster mit 3-fach-Verglasung
Moderne 3-fach-verglaste Fenster sorgen für eine bessere Wärmedämmung und verhindern, dass sich Feuchtigkeit an der Innenscheibe niederschlägt. Das bedeutet: Weniger Kondenswasser, weniger Feuchtigkeit – und somit eine deutlich geringere Schimmelgefahr.
Richtig lüften

Richtig lüften
Stoßlüften statt Kipplüften – das ist die wichtigste Regel, um Feuchtigkeit effektiv nach draußen zu befördern. Öffne die Fenster mehrmals täglich für 5-10 Minuten komplett, damit die Raumluft ausgetauscht wird. Besonders morgens im Schlafzimmer, nach dem Duschen im Bad oder nach dem Kochen in der Küche.
Raumklima optimieren

Raumklima optimieren
Eine ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40-50 %. Ist die Feuchtigkeit dauerhaft höher, steigt das Risiko für Kondenswasserbildung und Schimmel. Ein Hygrometer kann helfen, das Klima im Raum zu überwachen. Achte darauf, wenig genutzte Räume nicht komplett auskühlen zu lassen – sonst sammelt sich dort schnell Feuchtigkeit an den kalten Wänden. Halte entweder die Türen zu diesen Räumen geschlossen oder beheize sie leicht mit, um Temperaturunterschiede zu minimieren.
Fensterpflege nicht vernachlässigen
Schmutz und Staub an Fensterrahmen können Feuchtigkeit binden und somit eine ideale Grundlage für Schimmelbildung schaffen. Daher sollten Fensterrahmen regelmäßig gereinigt werden. Besonders wichtig: Überprüfe die Dichtungen, denn poröse oder beschädigte Dichtungen können zu Wärmeverlusten führen, wodurch sich die Innenseite des Fensters stärker abkühlt – ein Nährboden für Kondenswasser und Schimmel. Falls Dichtungen nicht mehr intakt sind, sollten sie umgehend ausgetauscht werden.
Schimmel entfernen - so geht's richtig
Normalerweise sind Schimmelsporen in Innenräumen harmlos. Übersteigt ihre Konzentration jedoch ein bestimmtes Maß, können sie gesundheitsschädlich sein und müssen entfernt werden. Bereite dir deshalb Handschuhe und Atemschutzmaske vor.
Je nach Material und Befall gibt es verschiedene Möglichkeiten: Glasflächen kannst du mit Glasreiniger und einem Mikrofasertuch reinigen. Fensterrahmen können mit 70 - 80 % Ethylalkohol oder speziellen Schimmelentfernern behandelt werden. Aber Achtung: Essig ist nicht zu empfehlen, da er Nährstoffe für neuen Schimmel enthalten kann.
Stark befallene Silikonfugen sollten komplett ausgetauscht werden. Wenn Fensterrahmen oder Dichtungen bereits porös sind, kann es sinnvoll sein, über einen Fenstertausch nachzudenken, um langfristig Schimmel vorzubeugen und Heizenergie zu sparen.
Um erneuten Befall zu verhindern, kannst du behandelte Flächen mit Anti-Schimmel-Spray oder speziellen Versiegelungsmitteln behandeln.
Wenn diese einfachen Tipps nicht helfen oder der Schimmel großflächig auftritt, solltest du Fachkräfte hinzuziehen.
FAQ zu Schimmel am Fenster
Moderne, gut isolierte Fenster mit Dreifachverglasung und eine “warme Kante” (Glasrandverbund) reduzieren Wärmebrücken und so das Risiko von Kondenswasser und Schimmel.
Alte Fenster mit schlechter Isolierverglasung (z. B. 2-fach-Verglasung) haben eine geringere Wärmedämmung. Dadurch bleiben die Innenscheiben im Winter kühl, und wenn warme, feuchte Raumluft auf die kalte Oberfläche trifft, entsteht Kondenswasser – der ideale Nährboden für Schimmel.
Ja, moderne 3-fach-verglaste Fenster bieten eine bessere Wärmedämmung, wodurch die Innenscheibe näher an der Raumtemperatur bleibt. Dadurch bildet sich deutlich weniger Kondenswasser, das Schimmel begünstigen könnte.
Ja, neue hochwertige Fenster mit 3-fach-Verglasung und warmer Kante minimieren Wärmebrücken und reduzieren die Kondenswasserbildung erheblich. Ein Fenstertausch in Kombination mit einer guten Dämmung der Außenhülle kann das Schimmelrisiko langfristig senken.
Ein Hinweis auf Wärmebrücken sind kalte Fensterrahmen oder beschlagene Scheiben im Innenbereich, besonders an den Rändern. Ein weiteres Anzeichen ist das regelmäßige Auftreten von Kondenswasser an den Fensterflächen, das trotz Lüftung nicht verschwindet.
Um Schimmel an Fenstern zu entfernen, verwende 70–80 % Ethylalkohol oder einen speziellen Schimmelentferner. Glasflächen mit Glasreiniger reinigen, stark befallene Silikonfugen austauschen. Trage Handschuhe und eine Atemschutzmaske, um Sporen nicht einzuatmen.
Ja, größere Mengen an Schimmel können gesundheitliche Probleme wie Atemwegserkrankungen, Allergien oder Reizungen der Schleimhäute verursachen.
Stelle sicher, dass die Luft gut zirkulieren kann. Möbel oder lange Vorhänge sollten die Fenster nicht verdecken. Zudem hilft regelmäßiges Stoßlüften, um Feuchtigkeit abzutransportieren.
Lüfte mindestens 3-4 Mal täglich für 5-10 Minuten mit weit geöffneten Fenstern (Stoßlüften). In Schlafräumen unbedingt am Morgen, in Wohnräumen abends. In Bad und Küche unmittelbar nach dem Duschen oder Kochen.
Schimmelsporen sind überall in der Luft, doch erst auf feuchten Oberflächen können sie wachsen. Fenster sind besonders anfällig, da sich dort leicht Feuchtigkeit durch Kondensation sammelt.
Ein Fenstertausch kann helfen, Schimmel dauerhaft zu vermeiden - erfahre mehr über Förderungen für neue Fenster . Oder melde dich direkt bei unserem Partner in deiner Nähe für eine persönliche Beratung!
Schmid, J., & Leuschner, I. (1999). Tauwasser und Schimmelpilze an Fenstern. In Feuchtetag '99: Umwelt · Meßverfahren · Anwendungen (Poster 26). DGZfP-Berichtsband BB 69-CD. Berlin: BAM. Abgerufen von https://www.giessen.de/media/custom/684_2650_1.PDF?1177059558?direct
Köneke, M. (2004). Schimmel im Haus: erkennen - vermeiden - bekämpfen; Risiken. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag.
Bundesamt für Gesundheit (BAG). (2009). Vorsicht Schimmel: Eine Wegleitung zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmel in Wohnräumen. Bern: BAG. Abgerufen von https://maler-lucian.ch/wp/wp-content/uploads/2019/06/Vorsicht-Schimmel.pdf